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Waldfee
Haudegen
  
Dabei seit: 17.07.2013
Beiträge: 597
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Larry Brent (neue Fälle) - Band 2: Die DaVinci-Loge |
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J. J. Preyer - DIE DAVINCI-LOGE
LARRY BRENT Band 2
Blitz-Verlag
Eigentlich kein schlechter Roman, aber als Larry Brent-Geschichte eher eine Katastrophe. Man kann leicht den Eindruck gewinnen, als sei der Text ursprünglich gar nicht als LB geplant gewesen, aber dann umgeschrieben worden.
Dass der Autor sich offenbar über die bloße Lektüre hinaus mit Oscar Wildes Bildnis des Dorian Gray auseinandergesetzt hat (der Roman findet zudem auch gleich mehrfach im Text Erwähnung), findet auch bei der Da Vinci-Loge seinen Widerhall: Es wimmelt nur so von Masken, Spiegelungen und Dopplungen. Da kennt jemand seine Vorbilder. Ob das für einen Roman dieser Ausrichtung nicht vielleicht ein bisschen zu dick aufgetragen ist, lässt sich gerne diskutieren. Etwas übertrieben sind auch die in den Text eingebauten Fakten oder Gerüchte über Da Vinci. Das mutet mitunter dann doch nach einer reinen Bildungshuberei an. Man kann sich gelegentlich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Autor gerade in dieser Hinsicht zu viel will. Und solch offensichtlicher Quark wie die Einbeziehung des Voynich-Manuskripts in die Handlung, indem die Urheberschaft Da Vvinci zugeschustert wird, muss nun wirklich nicht sein. Das ist noch nicht einmal eine vertretbare literarische Spekulation, sondern einfach nur Blödsinn.
Besonders nervig die beiden neu erfundenen Verwandtschaftsverhältnisse. (Achtung: Spoiler!) Den Bruder von David Gallun hätte ich mir vielleicht noch gefallen lassen, aber der von Larry Brent ist mir einfach viel zu dick aufgetragen. Und – uiuiui, was für ein zündend origineller Einfall! – ausgerechnet dieser Schurke entpuppt sich als Sohn von Dr. Satanas. Nö, sorry Kinder, das ist albern. Das wäre überzeugender gegangen, wenn hier der Menschenfeind nicht noch künstlich bemüht worden wäre. Die Anagram-Kiste ist nun nicht mehr wirklich neu oder in irgendeiner Weise originell. Und wenn’s schon die hätte sein müssen, hätte es jeder x-beliebige Dämonenname auch getan.
Fast schon unerträglich sind die Charakterisierungen der PSA-Agenten. LB mit fester Freundin außerhalb der PSA. Warum nicht? könnte man sagen. Wozu? frage ich. Die Figur Larry Brents wird zwar durchaus als Charmeur geschildert, aber diesen Trumpf spielt er nur höchst selten bis zum Ende aus. Das eher dezente Faible für die Kollegin Morna U. hielt die Figuren in einem angenehmen Schwebezustand, in der die Spekulation spannender war, als die Gewissheit. In meinen Augen bringt es der Serie keinen erkennbaren Gewinn, wenn man Larry Brent verbandelt, man hätte es genauso gut also auch lassen können. Noch katastrophaler: Morna als Nörgelkuh, die ständig nur launisch rumzickt. Wer will sowas schon lesen? Ich jedenfalls nicht. In keiner Weise amüsant oder in sonst welcher Form ansprechend.
(Achtung: Noch mehr Spoiler!) Und dann wird zu allem Überfluss auch noch ein Bruder Larry Brents aus dem Hut gezaubert. Und der wird dann auch gleich noch mit Morna verkuppelt. Das reicht. Entschieden, würde ich mal sagen. Ich komme mit Soap-Elementen klar, ich habe schließlich über Jahrzehnte hinweg Marvel-Comics gelesen, aber das ist mir dann doch zu abgedroschen. Auch hier will mir nicht einleuchten, was es der Handlung bringen soll. Ich will gar nicht erst behaupten, dass Jürgen nicht auch auf solchen Unsinn hätte kommen können – aber bei ihm hätte ich das auch schlecht gefunden. Und das eben nicht, weil es ein Bruch mit den Figuren ist, wie sie mal angelegt waren, sondern weil es schlichtweg überflüssig und nicht plot-relevant ist.
Fazit: Der Roman hätte als alleinstehender Grusel-Roman einiges mehr getaugt, denn der Autor kann durchaus ansprechend schreiben. Ein paar geringfügige Änderungen hätten genügt einen soliden Gruseler vorzulegen. Als Serien-Roman habe ich ihn als Zumutung empfunden.
__________________ "Rosebud" C.F.Kane
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06.09.2016 21:13 |
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Shadow
Foren Gott
 
Dabei seit: 29.10.2014
Beiträge: 2233
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Zitat: |
Original von Talis
Zitat: |
Original von Olivaro
So etwas will ich mit Sicherheit nicht lesen, und es ist enttäuschend, dass man den großen Namen "Larry Brent" mit so wenig Respekt begegnet und ihn nur als Lockmittel benutzt, um damit um jeden Preis Umsatz zu machen. Was wäre denn groß dabei gewesen, wenn der Verfasser einen Larry-Brent-Roman nach seinem Geschmack geschrieben und sich dabei ehrenhaft an die Vorgaben des geistigen Vaters Jürgen Grasmück gehalten hätte? Der Leser wäre erfreut und zufrieden gewesen und wäre nicht verärgert über diese neuen "Zutaten" gewesen. Und wenn es in fast fünzig Jahren keinen Bruder von Larry Brent gegeben hat, dann braucht es den auch jetzt nicht. |
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Ich gebe dir vollkommen recht, Olivaro. So etwas will ich auch nicht lesen. Warum kann man es nicht so lassen, wie es Jürgen Grasmück in über 220 Larry Brent-Abenteuer geschrieben hat. |
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Tja, das müsst ihr Jörg Kaegelmann, den Verleger vom BLITZ-Verlag, fragen.
Es ist nicht die Schuld von J. J. Preyer, denn der Autor hat einen Vertrag über zwei "Neue-Larry-Brent-Romane" erhalten, worin auf Wunsch von Hrn. Kaegelmann der PSA-Agent ins 21. Jahrhundert transferiert werden sollte. Ganz gut erkennbar ist das im 1. Buch "Das Kennedy-Rätsel", wo die Ausgangssituation das "9/11-Attentat" auf die Twin Towers darstellt. Aber eben nur die Ausgangssituation. Der weitere Plot ist so spannend und auch unheimlich, dass man gar nicht glauben will und kann, dass sich der PSA-Agent hieraus überhaupt lebend herauswindet. Allein das Wie ist allererste Sahne ...
Ich habe damals eine geharnischte Rezension darüber geschrieben, weil ich auch nicht wollte, dass man "den Larry Brent" verändert und anpasst. Aber etwas später habe ich das überaus spannende Buch noch einmal gelesen und ich musste zugeben, dass mir dieser "neue Larry Brent" gar nicht so schlecht zusagte! Im Gegenteil! Mit diesem Plot ist er wirklich im 21. Jahrhundert angekommen (ähnlich einem Jerry Cotton und auch einem James Bond, wo niemand etwas dabei findet, dass alles immer angepasster an die jeweilige Zeit dargestellt wird). Nur Larry Brent hat der ewige 70er- und 80er-Jahre-Held zu bleiben. Der Ärmste! Ich habe Abbitte geleistet, denn ich empfinde den Roman inzwischen als genial geschrieben. Für ein anderes Lesepublikum, die mit dem "alten" Larry Brent nichts am Hut haben und hatten, hätte eine Weiterführung in dieser Richtung sehr interessant werden können.
Und mir hätte es auch gefallen!
Gelegentlich frage ich mich auch, warum manche Leute z. B. ein Handy, ein I-phone oder einen PC benutzen, obwohl es diese Dinge in den 70er- und 80er-Jahren auch nicht gegeben hat, zumindest nicht in der heutigen Variation. Vielleicht sollten manche Leute die Romane erst einmal lesen, bevor sie einfach mit einer "verbalen Bücherverbrennung" daherkommen. Man sieht es immer wieder: Mit der Toleranz für Andersdenkende und Andershandelnde ist es oftmals nicht allzu weit her. Toleranz ist meistens eh nur ein Schlagwort ...
__________________ Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Shadow am 07.09.2016 13:40.
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07.09.2016 13:40 |
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Olivaro
Team
  
Dabei seit: 15.05.2013
Beiträge: 4379
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Es geht nicht um die Tatsache, dass Larry Brent im Hier und Jetzt gelandet ist, was ja durchaus zu begrüßen ist, sondern zum Beispiel um die Verwandten, die jetzt wie die Kaninchen aus dem Hut gezaubert werden oder bestimmte Partner- und Liebschaften, die in Jahrzehnten gewachsen sind und nun von einem Roman zum anderen plötzlich keine Gültigkeit mehr haben. Oder irritierende Wesens- und Charakterveränderungen bei den Personen: Wenn man Morna nun plötzlich als "Nörgelkuh" ( ) auftreten lässt, passt das eben nicht zu dem Bild, das Jürgen Grasmück von ihr gezeichnet hat, und macht diesen Seriencharakter unglaubwürdig, weil man eben über all die Jahre Morna als besonnenen und sympathischen Aktivposten innerhalb der Serie verinnerlicht hat. "Larry Brent" war meist nicht nur zeitlos, sondern im Prinzip seiner Zeit voraus, wie man anhand der beiden PSA-eigenen Großcomputer oder den Smith & Wesson Laserhandfeuerwaffen bereits im Jahr 1968 sehen kann. Und wenn man zum Beispiel zum ersten Mal den Roman Die Nacht der Höllenkäfer (SGK Bd. 192) zur Hand nimmt, ist man schon erstaunt, wenn Jürgen Grasmück bereits im Jahr 1978 von der "DNS-Struktur normaler Viren" schreibt.
Nicht alles, was neu ist, muss gleichzeitig auch gut sein. Man sieht es recht gut oder besser recht schlecht, was beim Dämonenkiller passiert ist, als in den letzten Jahren bei Zaubermond die Serie entkernt wurde bis zu einem Punkt, wo nur noch eine Handvoll Namen der Originalserie übriggeblieben ist.
Wie im ersten Post schon erwähnt: Dies alles ist meine ganz persönliche Meinung. Und jeder hat natürlich die Freitheit, seine eigene zu haben und auch zu vertreten; ist ja ein freies Forum hier und es kann jeder tun und lassen, was ich will. 
__________________ Das Haus war ganz still. In weiter Ferne sauste der Wind mit seiner letzten Fracht Fledermäuse über einen Hügel, tönend und zirpend.
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07.09.2016 14:49 |
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Shadow
Foren Gott
 
Dabei seit: 29.10.2014
Beiträge: 2233
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Olivaro: Das mit dem Bruder von Larry Brent löst sich im selben Roman. So etwas hat sich auch bei Dan Shocker des Öfteren ereignet, dass irgendetwas vorgegaukelt wurde, was sich dann als Falle der Dämonen herausstellte usw. usf. Ich will dazu aber nichts weiter verraten an dieser Stelle. Viel schlimmer finde ich, was sich Christian Montillon im Band Nr. 3 herausnahm, denn das hat die ganze Serienhistorie ordentlich auf den Kopf gestellt!
Dass sich Liebespaare aus irgendwelchen Gründen auseinanderleben oder sich sogar plötzlich nicht mehr "riechen" können, ist Dir sicher bekannt. Mir jedenfalls schon, weil öfters auch geschehen . Wenn jetzt Larry Brent, der in seine "Schwedenfee" mehr oder weniger verliebt war, sich dennoch immer wieder auch mit anderen Frauen vergnügte, von der Hinhaltetaktik Mornas mit den Jahren einfach genug hatte und sich eben anderswo die Liebe seines Lebens suchte, so ist das ein ganz normaler Vorgang, der zum Leben an sich gehört. Dass in solchem Fall "die Verflossene" plötzlich draufkommt, was für einen Fehler sie gemacht hat und deshalb "herumzickt", das soll bei den attraktivsten und besten Frauen in natura auch vorkommen – und das kann ich auch bestätigen! Gehört einfach zum Leben. So gesehen hat J. J. Preyer, der für das Schreiben seiner beiden Bücher nur ein paar Larry Brent-Romane gelesen hatte – wie er mir persönlich mitteilte –, auch nicht jedes Krümelchen aus dem "verkorksten Liebestheater" der beiden PSA-Agenten mitbekommen. Und so hat er sich eben sein eigenes Prozedere erstellt.
Ich kann – wie schon im vorigen Post geschrieben – ganz gut damit leben. Ich hätte aber auch nichts dagegen gehabt, wenn Larry und Morna richtig miteinander ins Bett gehüpft wären, nicht immer mehr oder weniger bloß angedeutet, wie es zu Jürgen Grasmücks Zeiten geschrieben wurde.
Etwas anderes: Ich habe inzwischen alle Vampir-Horror-Bücher des Zaubermond-Verlages zu Hause. Dazu habe ich mich gefreut, endlich Kurt Luifs "Frankenstein-Roman-Trilogie" lesen zu können. Das muss ich jetzt aber sein lassen! Leider, leider ...
Warum?
Ganz einfach: Kurt Luifs "Frankenstein-Monster" entspricht gewiss nur noch dem Namen nach dem unglückseligen Frankenstein-Geschöpf, so wie es Mary Shelley erstmals entworfen und zu Papier gebracht hatte. Jede weitere Adaption dieses Horrorwesens ist somit nicht mehr genau gleich beschrieben, sondern gewiss erweitert worden in seiner Art, in seinem Wesen, in seiner Brutalität. Und speziell Kurt Luifs "Frankenstein-Monster" ist speziell nach etlichen Kommentaren (auch hier in diesem Forum) vor allem im 3. Teil äußerst gewalttätig. Also diametral zu Mary Shelleys Figur.
Das Gleiche gilt für alle Dracula-Adaptionen nach Bram Stoker, die gar nicht erscheinen hätten sollen, denn sie gehen ja anders an die Figur des Blutgrafen heran. Auch die heutigen Mumienromane haben wenig gemein mit der Urversion dessen.
Und wieso liest heute noch jemand John Sinclair, Zamorra, Tony Ballard usw.? Die haben sich mit den Jahren doch auch alle gegenüber ihren Anfängen gewandelt und verändert. Auch da haben sich ihre Beziehungen zueinander oftmals geändert. Beispiel Zamorra und Nicole Duval! Was ist da nicht alles geschehen! Wurde gewiss nicht von allen gutgeheißen, aber dennoch liefen die Romane weiter, ob es den Fans passte oder nicht. Veränderung gehört zum Leben! Und somit auch in eine Romanserie, wenn sie "authentisch" wirken möchte.
Aber jeder kann tun und lassen, was er will. Da habe ich nichts dagegen. Nur finde ich, man sollte erst dann etwas verdammen oder nicht, wenn man es selber gelesen hat und sich dadurch seine eigene Meinung dazu bilden konnte. Ich akzeptiere Waldfees Meinung zu oben beschriebenen Roman vorbehaltlos, obwohl ich sie nicht ganz teile. Aber er hat den Roman gelesen, somit steht ihm seine Meinung vollkommen zu. Ich habe den Roman bereits 2010 nach seinem Erscheinen gelesen, habe aber eine andere Meinung dazu. In manchen Punkten gehe ich mit Waldfees Meinung konform, in anderen nicht. Aber das ist okay. So soll es auch sein.
__________________ Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
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07.09.2016 17:12 |
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Shadow
Foren Gott
 
Dabei seit: 29.10.2014
Beiträge: 2233
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17.03.2017 10:03 |
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