Dorian, Magnus Gunnarsson und Unga werden durch die Kräfte des Spiegels von Ys aus dem einstürzenden Dämonen-Hochhaus gerettet und an einen anderen Ort teleportiert. Sicher sind sie hier aber nicht. “Es hat uns in ein Dämonennest verschlagen. Wir müssen mit einigen unangenehmen Überraschungen rechnen.“
Sie sind in der Gruselburg des Dämons Orbaniel und seines Dienergeschöpfs Aghmur gelandet. Perfekt für Ernst Vlceks Beschreibungen und Stimmungs-Szenen. Er nimmt sich Zeit, das Trio durch das Gemäuer irren zu lassen und immer mal wieder kurz Aghmur in Gestalt eines jungen hübschen Mädchens zu erblicken. Dann stoßen sie auf schleimüberzogene Untote, denen allen die rechte Hand abgehackt wurde. Mysteriös! Gefährlich sind sie aber nicht und so werden sie einfach abgeschlachtet. Dorians Klinge brauchte nur den schützenden Schleimfilm am Körper des Untoten zu verletzen. Dieser Schleim, der die Körper der Untoten überzog, musste ihnen das nötige Scheinleben verleihen. Zerstörte man diese Schutzschicht an einer Stelle, so entwich die magische Kraft, die diese Toten belebte, und sie begannen zu verfaulen.
Orbaniel erwartet einen Gast in der Burg, dem Aghmur zu Diensten sein soll. Einen Namen oder eine Beschreibung hat er weggelassen. Deshalb hält Aghmur Dorian für diesen Gast. Als er seinen Irrtum begreift, ist es auch schon zu spät für ihn und er wird geköpft Doch das Monster lebte weiter. Die Wunde schloss sich schnell. Die Körpermasse verformte sich, und auf einmal bildete sich ein neuer Kopf. Sie verfolgen Aghmur, der den Männern anbietet, sie vor Orbaniel und dem eintreffenden Gast – vermutlich Luguri – zu verstecken. Natürlich plant er insgeheim, sie zu hintergehen. Ein ziemlicher Gollum-Klon, in seinem gesamten Verhalten. Ok, Gollum war nicht geil auf Frodo. Dem Dämonenkiller war aufgefallen, dass das Monster mit dem gefiederten Mädchenkörper in kaum mehr zu überbietender Aufdringlichkeit seine Nähe suchte.
Dann trifft Luguri ein und hält seine übliche Ansprache, dass er doch so viel besser ist als die schwächlichen modernen Dämonen der Schwarzen Familie und dass dieses mal alles richtig angepackt wird. Währenddessen gerät Dorian kurz in den Bann des Spiegels und erlebt eine Vision aus den Zeiten der Stadt Ys. Die dunklen Mächte werden stärker und dann hat Prinzessin Dahut auch noch einen beunruhigenden Wahrtraum. “Einen Traum von Blut, Tod und Weltuntergang. Schatten fallen auf Ys. Niemand kann ihnen entrinnen.“ Was keiner weiß, Dahut ist bereits Luguri verfallen und arbeitet auf den Untergang ihrer Heimat hin. Oder ist es anders herum und der machthungrige Dämon fällt auf die anbiedernde Frau herein? Schließlich ist es zu spät und Ys geht unter. Das kennt der Leser bereits aus einer anderen Erzählung aus Ungas Sicht vor einigen Bänden. König Hermon bannt Luguri mit dem Spiegel und bindet seine verräterische Tochter auf ewig an das Artefakt.
Dorian erwacht aus der Vision. Er hatte den Untergang der Megalithenstadt schon einmal miterlebt – durch Ungas Traum. Doch Ungas Erinnerung hatte die Geschehnisse von damals verzerrt. Er hatte alles nur aus seiner Warte gesehen. Jetzt besaß Dorian ein objektives Bild. Es war Luguri gewesen, der Ys den Untergang brachte. Und er weiß nun, dass er den Verlockungen des Spiegels niemals nachgeben darf, sonst könnte Prinzessin Dahut die nächste sein, die zurückkehrt.
Indes wird Aghmur von seinem Meister Orbaniel erwischt, bestraft und in tausend wimmelnde Ungeziefertiere verwandelt. Der Dämon Orbaniel wandte sich ihnen zu. „Ihr sitzt in der Falle“, schrie er ihnen entgegen. „Flieht nur, ihr erbärmlichen Würmer, denn jetzt beginnt die wilde Jagd auf euch!“ Doch die Helden drehen den Spieß um. “Aghmur muss Orbaniel hassen“, sagte Dorian in einem Ton, als könnte ihn Aghmurs Bewusstsein hören. „Er kann seinem früheren Herrn einfach nicht verzeihen, was er ihm angetan hat. Deshalb wird er den Wunsch nach Rache haben. Und er wird uns gern zu Orbaniels Versteck führen.“ Das macht der Schwarm aus ekeligen Kleintierchen dann auch. Orbaniel hat sich in ein Bild zurückgezogen, das sie aufspüren. Aghmur vernichtet seinen Peiniger und das Bild stellt sich als Ausweg heraus.
Ich möchte hier gar nicht mal schreiben, ein typischer Ernst Vlcek. Es ist ein extremer Ernst Vlcek. Ein Kern des Romans sind massig Beschreibungen von irgendwelchen Näpfchen und Menhiren und Langsteinen. Mit Milch für die gute Seite und Blut für die böse Seite. Überall Symbolik und Zahlenmagie. Mit ausführlich beschriebenen Ritualen und Prüfungen, rätselhaften Visionen und Mysterien. Sowohl in der Burg als auch in den Rückblenden auf Ys. Die zweite Hälfte des Abenteuers war absolut nichts für mich, ich habe das Zeug irgendwann nur noch quergelesen.
An Handlung blieb dann für mich wenig übrig. Die drei Männer werden vom Spiegel auf ein Dämonenschloss gerettet, wo ausgerechnet Luguri als Gast auftaucht. Sie verstecken sich und schaffen es am Ende von dort zu fliehen. Das war es. Dazu ein paar Enthüllungen zum Spiegel, aber das ist mir durch dieses aufgeblähte Ritual-Zeug relativ egal. Man kann es natürlich durch Effekthascherei interessanter machen, als es im Endeffekt wirklich ist.
(4 von 10 Blutnäpfchen in halbkugelförmigen Vertiefungen in von Untoten mit nur den linken Händen gehauenen Langsteinen ) und ein schwaches MITTEL, weil ich nicht zu subjektiv sein will.
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Aktuelle Lesereihenfolge:
1. Dämonenkiller
2. John Sinclair
3. Professor Zamorra
Für mich nur ein weiterer langweiliger Roman aus einem kleinen Block mittelmäßiger bis schlechter Romane auf dem Weg zur Nummer 101 (nach der aktuellen Nummerierung).
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...und wendet in der nächtlichen Einsamkeit den Blick von den langen Fenstern der stillen Kirche weg und fürchtet sich, ihrem Schillern nachzuforschen, ob es wohl vom Mondlicht niederfalle.
Jean Paul: Rede des toten Christus vom Weltgebäude herab, dass kein Gott sei.